Ich kämpfe seit Jahren mit Depressionen und habe nun auch wieder den Kampf aufgenommen. Trübsinn, Müdigkeit, Kraftlosigkeit machen sich breit. Die inneren Stimmen sagen einem gib nach. Jetzt, genau jetzt ist spätestens die Zeit gekommen, in der man handeln sollte. Neben ggf. ärztlicher und therapeutischer Unterstützung sollte man sich Hilfe in der Umwelt suchen um nicht ganz abzustürzen. Ich dramatisiere nicht, ich habe es nicht nur einmal bisher durchgemacht. Aber dieses Mal ist es anders.
Seit dem ich mit Ralf Ohrmann, von Athlesys zusammen gearbeitet habe, ist Bewegung, Ernährung und der allgemeine Lebensstiel zu einem zentralen Thema in meinem Leben geworden. Und nur weil die Dunkelheit sich wieder in mir breit machte, wollte ich genau dies nicht mehr aufgeben. List und Tücke, bzw. Mal wieder Disziplin ist an gesagt. Ich verabredete mich im Verein mit Sportkollegen fest, damit ich nicht einfach fern bleiben konnte. Auch die Bewegung in der Natur versuchte ich zu verstärken. Mal ganz ehrlich, meine Glieder wiegen an schlechten Tagen wie Blei. Es fällt schwer einen Fuß vor den anderen zu setzen, geschweige denn sich auf Musik im Rhythmus zu bewegen. Auf einmal ist man bereits nach 20 min fertig und hat einfach keinen Bock mehr. Mir bleibt aber nichts anderes als zu empfehlen, sich durch zu beißen. Und wenn man wirklich nach 20 min. schon aufhört, hatte man wenigstens 20 min. Erfolg. Es kommen auch wieder bessere Tage.
Was meine Ernährung angeht, kann ich nur sagen, das mein Körper immer weniger Zucker will und das mir auch zeigt. Entweder, weil mir alles zu süß geworden ist, oder weil er es mir auf eine unangenehme Art und Weise zeigt. Was bleibt, ist Fett und Eiweiß. Seit dem ich vor allem auch Brot und Brötchen von meinem Ernährungsplan gestrichen habe, außer am Wochenende, bappen meine Muskeln einfach nicht mehr zusammen. Ich habe, trotz Depression, das Gefühl agiler zu sein. Das gute ist, mein Körper geht an seine Depots. Im letzten Bericht hatte ich geschrieben, dass ich zugenommen hatte. Obwohl ich mir nichts schmerzlich verkneife, oder beim Anblick vom Essen innerlich die kcal zähle, habe ich wieder den richtigen Kurs eingeschlagen. Langsames und gesundes abnehmen. Ich will zwar nicht 10 Jahre benötigen bis ich mein Ziel erreicht habe, doch hatte ich so lange gebraucht um mir die vielen Kilos anzufressen. Die kamen ja auch nicht über Nacht von wegen, " Huch, wer seid ihr denn."
Was will ich heute aussagen? Gebt einfach nicht auf, auch wenn es nicht immer so läuft wie wir uns das vorstellen. Es wird sich lohnen, versprochen! Mir fällt im Moment wirklich die Decke auf den Kopf und jeder Schritt ist schwer, aber ich lasse mir nicht mehr von einer Krankheit alles in meinem Leben vorschreiben. Derzeit bin ich mal weg, aber mit Erfolg! 118 kg, Yes!
Aug.2014
